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Zwischen Bangen, Hoffen und Zuversicht

Der BLLV warnt: Für die Beschulung von Flüchtlingskindern braucht es zusätzliches Geld - wenn das nicht kommt, könnte die Stimmung an den Schulen kippen

Pressemitteilung - Mit einem eindringlichen Appell hat sich mitten in den Sommerferien die Präsidentin des BLLV, Simone Fleischmann, an die Bayerische Staatsregierung gewandt: „Ich habe große Sorge, dass die personellen Ressourcen an den Schulen zum Schuljahresbeginn nicht ausreichen werden.“ Angesichts der weiter stark ansteigenden Flüchtlingszahlen wäre dies fatal, denn die Folge wären vermehrte Unterrichtsausfälle. „Das Verständnis von Eltern könnte hier schnell an Grenzen stoßen. Die an vielen Schulen bislang positive und offene Stimmung gegenüber Flüchtlingskindern könnte kippen - „und das wäre fürchterlich“, warnte Fleischmann heute in München. Sie wolle in der Ferienzeit auf die immensen Herausforderungen aufmerksam machen und die verantwortlichen Politiker erneut sensibilisieren. „Die Staatsregierung muss alles dafür tun, gesellschaftliche Spannungen und Konflikte so gering wie möglich zu halten. Dazu gehört es auch, den Schulen das erforderlich Personal sowie Unterstützung zur Betreuung und Beschulung aller Schülerinnen und Schüler zu sichern - unabhängig ihrer Herkunft. Hier eine Spaltung an den  Schulen zu provozieren, wäre verantwortungslos.“

 

Die BLLV-Präsidentin ist zuversichtlich: „Ich habe in allen politischen Gesprächen der vergangenen Wochen die Zusage erhalten, dass die Schulen mit zusätzlicher Unterstützung rechnen können. Allen Beteiligten war klar, dass es nicht passieren darf, dass ein lernschwaches Kind nicht die Hilfe bekommt, die es braucht, damit ein Flüchtlingskind Unterricht im Fach Deutsch erhält.“ Sie glaube an die Zusagen und Versprechungen der Politiker, sagte Fleischmann. „Es sollten bei diesem Thema auch alle Fraktionen an einem Strang ziehen.“ Die Lehrerverbände in Bayern hätten dies vor gemacht und im Schulterschluss am 20. Juli die gemeinsame Erklärung „Hilfen für Flüchtlinge und Bildung nicht gegeneinander ausspielen!“ präsentiert. 

 

„Ich habe in den Gesprächen immer wieder klar gemacht, dass Menschen, die vor Terror und Gewalt fliehen müssen, nicht gegen die Kinder, die schon an unseren Schulen sind, ausgespielt werden dürften. „Für die Bewältigung dieser Herausforderung gibt es nur eine Antwort: zusätzliche Mittel!“, betonte Fleischmann. Nur so könnte das dringend benötigte und entsprechend geschulte Personal, das auf die besonderen Bedürfnisse der Kinder und Jugendlichen angemessen eingehen könne, finanziert werden. Gebraucht würden insbesondere Psycholog/innen, Dolmetscher/innen und Lehrer/innen mit Kenntnissen in Deutsch als Zweitsprachen.

 

Die BLLV-Präsidentin bekräftigte ihre Forderung vom Juli nach einem angemessenen Anteil aus dem geplanten Nachtragshaushalt 2016 für den Bildungsbereich: „Die Hilfe für Flüchtlinge kann und darf nicht aus den vorhandenen Mitteln des Bildungsetats bestritten werden. Der Bildungsetat ist angesichts gewaltiger Herausforderungen wie zum Beispiel der individuellen Förderung, der Einführung von Ganztagsschulen und -klassen sowie der Umsetzung der Inklusion bereits jetzt unterfinanziert.“

 

Andrea Schwarz, BLLV-Pressereferentin M.A. Tel: 089/ 72 100 129, presse (at) bllv.de