Max Schmidt, Vorsitzender des Bayerischen Philologenverbandes (bpv) stellt den Englischunterricht in der Grundschule generell in Frage. Er will lieber mehr Deutschunterricht. Prof. Dr. Heiner Böttger, Experte für Fremdsprachenunterricht an der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt, sagt, Erst- und Fremdspracherwerb bedingen einander. Beides müsse ab dem Kindergarten kontinuierlich gefördert und dürfe nicht gegeneinander ausgespielt werden.
Einigkeit besteht darüber, dass der Spracherwerb neu gedacht werden muss, aber Dissens gibt es im Ansatz. Die Kontroverse geht damit weit über Englisch und die Grundschule hinaus: Spielerischer Zweitspracherwerb, bilinguale Konzepte, Native Speaker als Lehrer, Sprachbad oder CLIL (Content and Language Integrated Learning), Förderung der Muttersprache von Migranten, verbindliche Standards und Leistungsmessung sind weitere Stichwörter.