München - Der Präsident des Bayerischen Lehrer- und Lehrerinnenverbandes (BLLV), Klaus Wenzel, übt massive Kritik an Ministerpräsident Horst Seehofer. „Die Verlautbarungen der letzten Tage haben keine Aufklärung hinsichtlich der geplanten Streichung von Lehrerstellen in Bayern gebracht.“ Bis heute sei der Ministerpräsident die Antwort auf den Offenen Brief des BLLV zur Klärung der Situation schuldig geblieben.
Auch die gestern stattgefundene Aussprache im Bayerischen Landtag sei für Schüler, Eltern und Lehrer enttäuschend verlaufen. Wenzel zeigte sich irritiert darüber, dass das über die Presse angekündigte Gipfeltreffen der bayerischen Lehrerorganisationen bislang nicht stattgefunden habe. „Die bayerischen Lehrer sind nicht nur brüskiert und verärgert, sondern fühlen sich vom Ministerpräsidenten nicht ernst genommen“, sagte Wenzel heute in München.
Der BLLV-Landesvorstand hatte sich vergangene Woche mit einem Offenen Brief an Ministerpräsident Horst Seehofer gewandt und darin gegen die bekannt gewordene Streichung von 830 Lehrerstellen protestiert. In dem einstimmig beschlossenen Brief fordert der BLLV Seehofer auf, die demographische Rendite an den Schulen zu belassen und das Wahlversprechen der CSU einzulösen. Andernfalls werde der BLLV seine Mitglieder und Verbündeten zum Protest aufrufen. Das Schreiben im Wortlaut ist unter www.bllv.de nachzulesen. Mit dem Vermerk „eilt sehr“ wurde um Antwort bis 5. Februar gebeten.
Der BLLV-Präsident erwartet schnellstens Aufklärung über die geplanten Änderungen im Haushalt. Für den Nachtragshaushalt fordert Wenzel ausreichend Mittel, damit die von der Staatsregierung definierten Ziele (Inklusion, Ganztagsschulen und individuelle Förderung) in vollem Maße erreicht werden können.
Presse
Seehofer brüskiert bayerische Lehrer
Präsident Klaus Wenzel wartet immer noch auf eine Reaktion des Ministerpräsidenten auf den Offenen Brief des BLLV / „Wir fordern schnellstens Aufklärung“