Das vorweg: Verbindliche Regeln gibt es nicht, ab wann hitzefrei ausgerufen werden muss - an jeder Schule regelt das die Schulleitung individuell. Und da gelten auch in der Pandemie und der damit verbundenen Maskenpflicht keine Ausnahmen.
Ganz im Gegenteil, findet Henrik Schödel, BLLV-Bezirksvorsitzende in Oberfranken. Der ehrenamtliche Rektor der Sophien Grundschule in Hof fände es schade, wenn es nach den langen Lockdowns zu Ausfall von Präsenzunterricht käme. Hinzu käme, dass gerade Eltern von Kindern in der Grundschule darauf angewiesen seien, dass ihre Kinder tagsüber betreut seien. Deshalb gibt es offiziell auch an Grundschulen gar kein hitzefrei.
Unterricht im Sommer flexibel gestalten
BLLV-Präsidentin Simone Fleischmann ergänzt: "Früher nach Haus schicken darf man nur Kinder, deren Eltern explizit informiert wurden und die ihre Kinder auch daheim betreuen könnten." Gerade jetzt, wo die Schüler Maske tragen müssten, sei es aber wichtig, den Unterricht im Sommer flexibel zu gestalten, so Fleischmann. Also Lerneinheiten nach draußen zu verlegen oder in die Turnhalle umzuziehen. Auf sein Klassenzimmer im Freien verweist Henrik Schödel aus Oberfranken. Sein Ass im Ärmel: die schuleigene Wasserrutsche.
Für Fritz Schäffer, BLLV-Abteilungsleiter Schul- und Bildungspolitik und Gymniasallehrer in Ingolstadt betont, wie groß die klimatischen Unterschiede zwischen den einzelnen Gebäude sein können: "Manche Gebäude heizen sich so auf, dass die Temperatur darin schon in der Früh auf über 30 Grad steigt. Andere, vielleicht sogar Altbauten, sind nach Norden ausgerichtet und es bleibt schön kühl." Biologieunterricht im Wald oder ein Stadtrundgang in Geschichte sind aus seiner Sicht durchaus Alternativen zum Ausharren im Klassenzimmer.