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Schulischer Mehrsprachenerwerb

Dieser Sammelband präsentiert Resultate eines in der Ostschweiz durchgeführten Forschungsprojektes, das den doppelten Fremdsprachenerwerb aus der ganzheitlichen Perspektive der Mehrsprachigkeits- und Tertiärsprachenerwerbsforschung untersuchte.

"Schulischer Mehrsprachenerwerb am Übergang zwischen Primarstufe und Sekundarstufe I" von Giuseppe Manno, Mirjam Egli Cuenat, Christine Le Pape Racine, Christian Brühwiler (Hrsg.) (Waxmann, 342 Seiten, broschiert, 39,90 EUR)

Der Übergang beim Fremdsprachenlernen von der Primar- zur Sekundarstufe war schon immer eine Problemstelle und Anlass zur Diskussion zwischen abgebenden und aufnehmenden Schularten. Deshalb wurde in der Vergangenheit auch die Berechtigung des Fremdsprachenunterrichts in der Grundschule in Frage gestellt. Dies dürfte nach Untersuchungen durch Prof. Böttger & Co hoffentlich Vergangenheit sein.

Der vorliegende Sammelband fußt auf einem Forschungsprojekt in der Schweiz und liefert viele Erkenntnisse, deren Übertragbarkeit bezüglich sprachlichem Hintergrund und sozialer Herkunft auf die deutsche Situation sicher untersucht werden sollte. Wichtig zu wissen ist, dass sich im Projektgebiet die Primarstufe auf 6 Jahre bezieht, also bis zum 12. Lebensjahr.

Mit der Frage was sich verändert, wenn Englischunterricht vorverschoben und Französisch nicht mehr als erste, sondern als zweite Fremdsprache gelernt wird, wird gerade der gymnasiale Aspekt in den Focus gerückt.

Insgesamt legen die Autoren einen bemerkenswerten Fundus vor, der die Unterrichtsgestaltung beeinflussen sollte.

>> Eine Rezension von Jochen Vatter, ehem. Leiter der FG Fremdsprachen im BLLV