Buchtipps-Februar-2022
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Piratenkater und Jungdetektivin

In seinen Lesetipps für Februar empfiehlt das Forum Lesen seinen Leserinnen und Lesern ab 7 Jahren zwei spannende Geschichten über die Abenteuer zu See des mutigen Piratenkaters Tigerkralle und einer cleveren Jungdetektivin auf der Suche nach ihrer Mutter.

Pelle Tigerkralle

Von Ann-Katrin Heger

 

 

 

  • Verlag: ueberreuter
  • Seiten: 144
  • ISBN: 978-3-7641-5187-4
  • Preis: 12,95 Euro
  • Altersempfehlung: ab 7 Jahren

Der Piratenkater Pelle Tigerkralle und sein Kapitän Kanone geben ihr Piratendasein auf ihrem Schiff auf und ziehen in ein Piratenhaus. Pelle findet in dem Meerschweinchen Werner und dem Einhörnchen Erika schnell Freunde, während ihm die beiden Dackel der Nachbarinnen nicht geheuer sind. Als deren Garten verwüstet wird, machen sich die drei auf die Suche nach den Kaputtmachern.

Pelle, der mutigste Piratenkater der Welt, ist ein überaus sympathischer Protagonist, er ist mutig, clever und verfressen. Mit viel Fantasie und jede Menge Sprachwitz erzählt die Autorin die Abenteuer des Katers mit seinen neuen Freunden.

Inhalt

Der Piratenkater Pelle und sein Piratenkapitän Kanone tauschen ihr Piratenschiff gegen ein Piratenhaus ein, in dem sich beide sofort wohl fühlen. Auch die beiden Nachbarinnen Elke und Elke sind sehr nett, nur ihre beiden Dackel Mascarpone und Fusilli mag er nicht – was auf Gegenseitigkeit beruht. Mit dem schüchternen Meerschweinchen Werner und dem Eichhörnchen Erika freundet sich Pelle jedoch schnell an. Als der Garten der Nachbarinnen verwüstet wird, wollen die drei herausfinden, wer der Kaputtmacher ist. Dabei gehen sie sehr strategisch vor. Es sind jedoch nicht, wie vermutet, die beiden Dackel, sondern Werner. Dieser mutiert bei Vollmond zu einem Werschweinchen und hat dann unbändige Kräfte. Mit Hilfe einer Augenklappe, welche das Mondlicht abhält, hilft Pelle seinem Freund, sich nicht mehr zu verwandeln.

Bewertung

Mit viel Fantasie und unzähligen kreativen Ideen erzählt die Autorin die Erlebnisse von Pelle Tigerkralle, dessen Lieblingsessen Thunfischmarmelade ist und der sich zusammen mit seinem Piratenkapitän die ungewöhnlichsten Flüche ausdenkt. Sprachlich fördert und fordert das Kinderbuch so das genaue Hinsehen und Lesen der Kinder. Auch inhaltlich spricht das Kinderbuch die gewünschte Zielgruppe mit seinen lustigen, ungewöhnlichen Tieren und ihren Eigenheiten wunderbar an. Die vielen farbigen Illustrationen sind witzig und passen hervorragend zur jeweiligen Szene. Eine schöne Idee ist es, dass sich die Autorin zu Beginn eines jeden Kapitels direkt an die Leserinnen und Leser wendet, um ihnen beispielsweise die Hauptfiguren ausführlich vorzustellen oder aber die Spannung für die kommenden Ereignisse zu wecken. Da diese Anmerkungen der Autorin fett gedruckt sind, fallen sie sofort ins Auge.

Das witzige Kinderbuch ist mit viel Liebe und Dichtergabe geschrieben und man darf gespannt sein, welche weiteren Abenteuer Pelle, Werner, Erika und alle anderen noch erleben werden. Zu diesem ersten Band hält die Autorin auch mitreißende Lesungen für Grundschüler.

Der Fall des verschlüsselten Briefes

Von Nancy Springer

 

 

 

  • Verlag: Knesebeck
  • Seiten: 174
  • ISBN: 978-3-95728-265-1
  • Preis: 15 Euro
  • Altersempfehlung: ab 11 Jahren

Enola Holmes, die kleine Schwester des berühmten Sherlock Holmes will den Fall der unter mysteriösen Umständen verschwundenen Lady Blanchefleur del Campo lösen. Aber auch ihr Bruder Sherlock benötigt ihre Hilfe. Er hat eine Botschaft ihrer verschwundenen Mutter, die entschlüsselt werden muss.

Ein neuer, gefährlicher Fall für die ungewöhnliche, intelligente Enola, die ihrer Zeit weit voraus ist und auch ihre eigenen Brüder des Öfteren verblüfft. Unterhaltsam, spannend und mit viel Detailwissen über die Zeit um 1900 wird diese Geschichte erzählt.

Inhalt                     

Die vierzehnjährige Enola Holmes ist nach dem spurlosen Verschwinden ihrer Mutter auf sich gestellt. Sie hat eine Art Detektivbüro eröffnet und eine männliche Detektivfigur als Chef erfunden. Sie selbst gibt sich als verheiratete Frau aus, die ihm assistiert. In Wahrheit löst sie alle Fälle allein mit Hilfe ihres scharfen Verstandes und ihrer kreativen Ideen. Diesmal ist eine junge Frau unter höchst seltsamen Umständen verschwunden. Mit Hilfe vieler unterschiedlicher Maskierungen und Verkleidungen ermittelt Enola und hat bald eine Idee, was mit der jungen Frau geschehen ist. Ihr Bruder Sherlock, der den Fall der jungen Lady ebenfalls lösen soll, hat auch noch einen seltsamen Brief erhalten, den er nur mit Hilfe seiner Schwester entschlüsseln kann. Enola, die eigentlich jeden Kontakt mit ihren Brüdern vermeiden will, lässt sich auf ein Treffen mit Sherlock ein. Der Meisterdetektiv erkennt seine eigene Schwester in ihren geschickten Verkleidungen kaum. Am Ende finden und retten sie gemeinsam mit ihrem Bruder Mycroft die verschwundene Lady und es gelingt Enola, die Skytale ihrer Mutter zu entschlüsseln. Allerdings erfahren die drei hier eine traurige Nachricht. Ihre Mutter ist inzwischen wohl verstorben.

Bewertung

Dies ist der sechste Band der Reihe „Ein Enola Holmes Krimi“. Die Protagonistin entzieht sich nach dem Verschwinden ihrer Mutter dem Zugriff ihrer beiden älteren Brüder Mycroft und Sherlock, denn Mycroft als ihr Vormund will Enola in einem Mädcheninternat unterbringen. Aber Enola ist kein typisches Mädchen ihrer Zeit. Sie ist die Tochter einer selbstbewussten, Mutter, welche auch Frauenrechtlerin war. Enola will und kann sich nicht durch die frauenfeindlichen Regeln einengen lassen. Trotz ihres jungen Alters gelingt es ihr, durch clevere Geldanlagen eigenständig für ihren Unterhalt zu sorgen. Mithilfe ihres Talentes, in verschiedene Rollen zu schlüpfen, kann sie immer wieder untertauchen und komplexe Fälle lösen.

Die Enola-Holmes-Krimi-Reihe ist bei jungen Leserinnen sehr beliebt. Mit Begeisterung wird jeder neue Band begrüßt und „verschlungen“. Aber auch ohne Kenntnis der ersten Bände kann man den vorliegenden Krimi problemlos lesen. Beeindruckend ist, wie eindrücklich und plastisch die Autorin das Leben der Menschen der damaligen Zeit und die teils schrecklichen Lebensumstände beschreibt. Junge Frauen wurden in jeglicher Hinsicht in ein enges Korsett geschnürt, sie hatten kaum Rechte, vieles war für sie als Frau nicht möglich. Ein Menschenleben war damals nichts wert. Sprachlich liest sich der Krimi sehr anschaulich. Der umfangreiche, bildgewaltige Wortschatz erweitert ebenso wie der Inhalt das Allgemeinwissen der jungen Leserinnen und Leser. Ein „Muss“ für jede Schülerlesebücherei!



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Schlagwörter: #Beziehung #Lesen #Respekt