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BLLV für mehr islamischen Religionsunterricht

Der landesweite Modellversuch „Islamischer Unterricht“ läuft aus - deshalb fordert der BLLV die Fortsetzung / Langfristig soll der Unterricht an allen Schulen etabliert werden

In einer Petition an den Landtag hat der Bayerische Lehrer- und Lehrerinnenverband (BLLV) eine Verlängerung des Modellversuchs „Islamischer Unterricht“ gefordert. Mit dem Modellversuch wurde Anfang August 2009 an über 200 Schulen in Bayern begonnen. Er läuft nun, nach fünf erfolgreichen Jahren, zum Ende dieses Schuljahres aus. Der BLLV hatte das Projekt mit ins Leben gerufen und hofft nun auf eine Fortsetzung. „Islamischer Religionsunterricht, in deutscher Sprache und von Lehrkräften mit einer entsprechenden Ausbildung erteilt, sollte langfristig an allen öffentlichen Schulen selbstverständlich werden“, betonte BLLV-Präsident Klaus Wenzel heute in München. Ein bekenntnisorientierter Religionsunterricht sei ein Schlüssel zur Integration, zur Dialog- und Gesprächsbereitschaft. Ziel des Freistaates Bayern müsse daher sein, ein flächendeckendes und dauerhaftes Angebot zu etablieren. Dazu müssten künftige Lehrpläne neben den Fächern Katholische und Evangelische Religionslehre sowie Ethik auch Islamischen Religionsunterricht vorsehen.

 

In der Petition spricht sich der BLLV dafür aus, dass der Unterricht von Lehrkräften mit entsprechender Ausbildung erteilt werde und weiterhin unter staatlicher Schulaufsicht erfolgen solle. Es gelte, die entstandenen Strukturen weiter zu entwickeln und zu evaluieren. Die Ergebnisse dieser Evaluation sollten zeitnah veröffentlicht werden. Die seit 2006 genehmigten Fachlehrpläne für diesen Modellversuch hätten sich in der Schulpraxis in allen Schularten bewährt und müssten nicht überarbeitet werden, ebenso die genehmigten Schulbücher.

Der BLLV regt zudem eine Kommission an, der Vertreter der Lehrerverbände und muslimischer Organisationen sowie Vertreter des Staatsinstituts für Schulqualität und Bildungsforschung (ISB) angehören sollten. Aufgabe der Kommission sollte sein, den Unterricht kritisch zu begleiten und ggf. Verbesserungsvorschläge zu erarbeiten. Für Lehrerinnen und Lehrer, die diesen Unterricht an verschiedenen Schulen erteilen, müssten entsprechende Anrechnungsstunden gewährt werden.

Problematisch sei nach wie vor die ungelöste Frage nach verbindlichen Ansprechpartnern. „Hier sollte zur Überbrückung nach geeigneten Personen gesucht werden, die organisatorische Hilfen geben können.“

Der BLLV regt außerdem an, die universitären Angebote auszuweiten: Bislang werden Weiterbildungen für muslimische Lehrkräfte an nur zwei bayerischen Universitäten angeboten. Das sei zu wenig.