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Preisverleihung 23. April 2018 Akademie

Bayerischer Pädagogikpreis 2018 vergeben

Der BLLV verleiht alle zwei Jahre den mit 10.000 € dotierten Bayerischen Pädagogikpreis, um innovative Forschungs- und Ausbildungsprojekte im Rahmen der Lehrerbildung auszuzeichnen. Der Bayerische Pädagogikpreis der höchst dotierte Preis im Rahmen der Lehrerbildung. Im Jahr 2018 erhielt das Projekt „Kids Go Digital“ der Katholischen Universität Eichstätt.

Wie kann Digitalisierung in die Lehrerbildung integriert werden? Diese Frage führte die Uni Eichstätt-Ingolstadt zum Erfolg beim Pädagogikpreis des BLLV. Das Projekt zeigt, wie Grundschuldidaktik auf digitalem Weg schon in der ersten Phase gelernt werden kann. In Melbourne wagen sich Schülerinnen und Schüler der Primar- und Sekundarstufe einmal im Jahr vor ein ungewöhnliches Auditorium: Vor Lehramtsstudierenden der Australian Catholic University (ACU) stellen sie innovative Projekte aus ihren Klassen vor. Der Clou: Für die Präsentationen auf der sogenannten "Kids' Conference" nutzen sie digitale Medien. Und zeigen auf diese Weise, wie moderne digitale Technik für das Lernen und Erarbeiten von Lehrinhalten in der Schule zum Einsatz kommen kann.

Die Universität Eichstädt-Ingolstadt hat die "Kids' Conference" für das eigene Projekt "Kids Go Digital" adaptiert - und damit den diesjährigen Bayerischen Pädagogikpreis des BLLV gewonnen. Präsidentin Simone Fleischmann lobte bei der Verleihung: "Das Projekt überzeugt vor allem aufgrund der Interaktion zwischen Schülern und Studierenden." Es sei "genau hingeschaut worden, was Kinder wollen und brauchen." Außerdem habe sich gezeigt, dass innovativer Unterricht eine ebenso innovative Lehrerbildung bedinge. Es sei dringend erforderlich, das Thema Digitalisierung in der Lehrerbildung zu verankern, Schulen müssten auf zeitbedingte Veränderungen reagieren.

Medien- trifft Grundschulpädagogik

BLLV-Ehrenpräsident Klaus Wenzel gab in seiner Laudatio die Begründung der Jury so wieder: "Kids go digital" verknüpfe in einem innovativen und berufsfeldorientierten Lernprozess alle Phasen der Lehrerbildung sinnvoll miteinander. Es zeige, "wie digitale Medien zur Erarbeitung, Sicherung und Vertiefung von Lerninhalten im Sachunterricht der Grundschule eingesetzt werden können." Durch eine sinnvolle Verknüpfung von Medienpädagogik und Grundschulpädagogik zeige die Universität zudem, "dass auch Kooperationsformen innerhalb der 1. Phase möglich und hilfreich sind."

"Kids Go Digital" ist ein Lehrprojekt der Grundschullehrerausbildung, initiiert von Professorin Klaudia Schultheis, Dr. Petra Hiebl und Konrektor Edgar Mayer. Im Sommersemester 2017 erarbeiteten Studierende im Rahmen eines Seminars Unterrichtsprojekte mit Eichstätter Schulklassen. Wie im australischen Modell zeigen diese Projekte, auf welche Weise digitale Medien zur Erarbeitung, Sicherung oder Vertiefung von sachunterrichtlichen Themen in der Grundschule eingesetzt werden können.

In enger, phasenübergreifender Kooperation von Studierenden, Lehrer*innen und Dozent*innen wurden klassenspezifische, lehrplankonforme Unterrichtsinhalte gesucht und auf die konkrete Umsetzung mit digitalen Medien geprüft. Schüler*innen erstellten mit Hilfe von Computern, Tablets, Internet und verschiedenen Apps einfallsreiche und kreative Erklärvideos, sie zeichneten Experimente auf, dokumentierten Unterrichtsergebnisse. Die Resultate wurden in einer Eichstätter Kinderkonferenz im Juli 2017 der Öffentlichkeit vorgestellt.

"Kids Go Digital" wird nun in jedem Sommersemester an der Katholischen Universität Eichstädt-Ingolstadt angeboten. Es deckt drei Bereiche ab: Lehramtsstudierende erwerben zukunftsrelevante professionelle Kompetenzen; Lehrerinnen und Lehrer der beteiligten Klassen bilden sich fort; Grundschulkinder machen sich mit Tablets, Apps, Internet und Computern vertraut und setzen diese sinnvoll für das eigene Lernen ein. Studierende führen die Projekte in Gruppen mit den jeweiligen Klassenlehrkräften und den Dozentinnen und Dozenten an den Schulen durch.