Das neue Schulverwaltungsprogramm (ASV) sorgt an Mittelschulen für jede Menge Ärger. Die Schüler in den zehnten Klassen der Mittleren-Reife-Züge sollen in diesen Tagen ihre Noten mitgeteilt und bald Zeugnisse bekommen, aber das Programm berechnet viele Abschlussnoten fehlerhaft. Die Schulleitungen wurden nun aufgefordert, die Eintragungen nachzuprüfen, weil sich bei der Notenberechnung Fehler eingeschlichen haben, die nun nachträglich händisch korrigiert werden sollen. „Das bringt das Fass nun endgültig zum Überlaufen“, erklärte die Präsidentin des BLLV, Simone Fleischmann, heute in München. „Eine fehlerhafte Software ist Öl ins Feuer der ohnehin äußerst schwierigen und angespannten Situation der Schulleitungen an den Grund- und Mittelschulen.“ Fleischmann forderte das Kultusministerium auf, sofort Entlastungsmaßnahmen einzuleiten und dafür zu sorgen, dass wenigstens das Equipment, das den Schulleitungen zur Verfügung steht, funktioniert.
Erst im Februar hatte sich Fleischmann mit einem Brandbrief an Ministerpräsident Horst Seehofer gewandt und auf die katastrophale Lage der Schulleitungen an Bayerns Grund- und Mittelschulen hingewiesen. In dem dreiseitigen Schreiben mit dem Titel „Mehr geht nicht mehr“ forderte sie im Namen der Schulleiterinnen und -leiter mehr Leitungszeit, eine bessere Ausstattung, mehr Anerkennung und Unterstützung.
Viele der rund 5000 Schulleiterinnen und -leiter an Grund- und Mittelschulen sowie ihre Verwaltungsangestellten seien am Ende ihrer Kraft. Sie überschritten ihre persönliche Belastungsgrenze dauerhaft. Die Fülle der Aufgaben und Anforderungen seien immens und ständig kämen neue dazu.
Schon damals hatte Fleischmann auf die Probleme des Schulverwaltungsprogramms hingewiesen - passiert ist nichts. „Das trägt nicht zum Schulfrieden bei“, so die BLLV-Präsidentin, die den Unmut der Betroffenen gut nachvollziehen und verstehen kann. „Ich habe im Februar schon gesagt, dass es so nicht weitergehen kann. Ich sage es auch heute noch einmal in aller Eindringlichkeit.“